Erst 1972 wurde von der Regierung Kreisky II wieder ein eigenes Gesundheitsministerium eingerichtet. Über die Zeit hat sich das Ministerium in seiner Entwicklung und Aufgaben immer wieder verändert. Ressortfremde Bereiche (öffentlichen Dienst, Umweltschutz, Arbeit, Familie und Jugend, ...) wurden ein- und wieder ausgegliedert, Minister kamen und gingen. Einzig während der Regierung Schüssel I (2000 – 2003) gab es keinen für Gesundheit zuständigen Minister, sondern lediglich einen Staatssekretär.
Blickt man auf die vergangenen Jahrzehnte zurück so zeigt sich ein Wandel in der Gesundheitspolitik. Anfang der 1970er-Jahre war österreichische Gesundheitspolitik geprägt vom Ausbau der Gesundheitsversorgung, vor allem im stationären Bereich wurde groß investiert (1969 Neubau Krankenhaus Vöcklabruck mit eigener Unfallstation, 1972 Neubau des Gmundner Krankenhauses, 1982 Eröffnung Krankenhaus Rohrbach, ...). Rund 15 Jahre später steht in der Gesundheitspolitik nicht mehr der Ausbau, sondern die Kostendämpfung im Mittelpunkt. Krankenhäuser werden zunehmend als wirtschaftliche Institutionen betrachtet.
Gesundheitsminister 1972 bis 2024
Ingrid Leodolter, Internistin und ärztliche Leiterin des Sophienspitals in Wien war die erste Bundesgesundheitsministerin in der Zweiten Republik. Ihr folgten bis heute 25 Ministerinnen und Minister, darunter waren 8 Minister Mediziner. Die Gesundheitsminister in Österreich auf einen Blick zusammengefasst: