Aus diesem Grund sollen zukünftig zunächst Sozialhilfeempfänger beim Arzt direkt behandelt werden, ohne dafür ein Vorleistung zu tätigen. Bis Jänner 2017 ist eine schrittweise Ausweitung auf die gesamte Bevölkerung vorgesehen. Die Vergütung soll dann per direkter Abrechnung durch den Arzt mit der Krankenkasse erfolgen. Bisher herrscht das Geldleistungssystem vor, wo Patienten die in Anspruch genommene Leistung direkt beim Arzt bezahlen und dann die Kosten innerhalb von 5 bis 10 Tagen erstattet bekommen.
Auf freiwilliger Basis wird bisher für die ärmsten Patienten von einer finanziellen Vorleistung abgesehen. Ärzte schicken die Rechnungen direkt an die Kassen und erhalten die Vergütung von der Sozialversicherung. Doch ist dieses Verfahren sehr aufwändig.
Widerstand
Die geplante Umstellung stößt daher auf heftigen Widerstand in der Ärzteschaft. Man befürchtet eine massive Zunahme bürokratischer Hürden ohne entsprechende Aufwandsentschädigung, sowie eine Verzögerung bei den Geldflüssen. Verschiedene Protestmaßnahmen wurden bereits seit Jänner in die Wege geleitet.
So erschweren französische Ärzte derzeit die Arbeit der Sozialversicherung, indem sie Briefe anstelle von E-Mails versenden, oder sich weigern, die elektronische Patientenerfassung zu verwenden.
Die Regierung hat mittlerweile reagiert und möchte eine Begleichung der Anträge innerhalb von 7 Tagen gewährleisten. Andernfalls sollen den Medizinern auch rechtliche Schritte offen stehen und Anspruch auf Entschädigungszahlungen bestehen.
Quellen
ÄrzteZeitung: Frankreichs Ärzte gehen auf die Barrikaden
ÄrzteZeitung: Frankreich will zurück zur Sachleistung
ÄrzteZeitung: Mehrere Reformpläne im Gesundheitsgesetz gebündelt


