Bericht: Transparenz im Gesundheitswesen

Im April 2017 veröffentlichte die KPMG einen Bericht über die Transparenz im Gesundheitswesen in 32 ausgewählten Ländern. Österreich erreichte im Ranking lediglich Platz 25. Die Vorreiterrolle haben zu diesem Thema wenig überraschend die skandinavischen Staaten.

In insgesamt sechs Teilbereichen bewertete die KPMG die Transparenz des Gesundheitssystems der einzelnen Länder. Transparenz bedeutet dabei die öffentliche Zugänglichkeit von Informationen. Der Bericht weist darauf hin, dass die Zugänglichkeit zu Daten rund um das Gesundheitssystem generell gestiegen ist. Dennoch sind die Unterschiede zwischen den untersuchten Ländern enorm und in Sachen Transparenz ist eben Vieles auch noch nicht erledigt worden.

Österreich schnitt im Teilgebiet der persönlichen Gesundheitsdaten am besten ab. Sehr gut bewertet wurden hier die Datensicherheit und die Informationen über die Verwendung von Patientendaten. Ebenfells noch als gut wurden die Bereiche Finanzierung und Staatliche Rahmenbedingungen befunden, auch wenn Österreich hier bereits unterdurchschnittlich bepunktet wurde. Eine moderate Transparenz wurde bei der Zugänglichkeit von Gesundheitsdaten gesehen. Eine hingegen nur sehr eingeschränkte Transparenz zeigt die Analyse für Österreich in den Bereichen Qualität der Gesundheitsversorgung (z.B. Veröffentlichung von Outcome-Parametern von Spitälern)  und den Patientenerfahrungen (z.B. Beschwerdemanagement, Patientenbewertungen).  In diesen Themengebieten hat Österreich also noch viel Luft nach oben.

Was bringt Transparenz?

Die KPMG sammelte Studien, die belegen, dass öffentliches Reporting die Bemühungen für Qualitätsverbesserungen steigert und in den meisten Fällen auch die Ergebnisse in der Gesundheitsversorgung verbessert. Transparenz sorgt außerdem für einen Fortschritt bei der Datenlage selbst. Die KPMG bestätigt zwar, dass die Einführung eines verpflichtenden Reportings, zum Beispiel von Qualitätskennzahlen von Krankenhäusern, manche Akteure dazu bringt, künstlich Kennzahlen zu verbessern (z.B. Meiden von Risikopatienten), allerdings sei dies ein nicht sehr weit verbreitetes Phänomen. Hingegen sei es durchaus problematisch, wenn publizierte Daten qualitativ minderwertig sind – etwa veraltet, nicht vergleichbar oder irrelevant. Dies verringert die Transparenz und führt zu falschen Schlussfolgerungen. Außerdem sollte bei der Erhebung von Daten darauf geachtet werden, diese sinnvoll auszuwählen. Ansonsten kann die anfallende Arbeit schnell zur Last werden und von der eigentlichen Aufgabe ablenken.

Wie erfolgreiche Transparenz funktioniert

Die KPMG belässt es in diesem Bericht aber nicht nur bei Lob und Kritik, sondern liefert auch gleich Tipps, wie die Transparenz im Gesundheitssystem verbessert werden kann. In etwa kann zur Verwirklichung einer positiven Schritt für Schritt Strategie zur Annäherung an völlige Transparenz Dänemark als Beispiel dienen. Einige Initiativen des Landes sind im Bericht angeführt. Überhaupt ist es ratsam sich an führenden Anbietern zu orientieren und von ihnen modellhaft zu lernen. Als wichtig wird auch die Erhebung von Patientenwünschen angeführt. Außerdem soll vom Staat festgelegt werden, welche Datenerhebungen zur Verbesserung der Transparenz und Qualität essentiell sind. Diese Daten sollen dann möglichst hochwertig sein, dafür kann auf andere verzichtet werden. Preistransparenz bei Gesundheitsdienstleistern und die Sicherheit von Patientendaten spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus wird empfohlen Gesundheitsdaten in offener und maschinenlesbarer Form zur Verfügung zu stellen, um sie auch von unabhängigen Dritten interpretieren zu lassen. Neue Sichtweisen und Fragestellungen, die sehr bereichernd und zielführend sein können, werden dadurch generiert.

 

Quelle

Bericht der KPMG