Klinikum spart ein Viertel des Narkosegases ein

Narkosegase spielen bei vielen Eingriffen im Spital eine wesentliche Rolle und sind aus dem Krankenhausalltag natürlich nicht wegzudenken. Sie sind eine Errungenschaft in der Medizin und lassen Patienten friedlich schlafen, während operiert wird. Allerdings haben sie auch einen enormen Nachteil: Narkosegase wie Sevofluran haben einen noch schädlicheren Einfluss auf das Klima als Kohlendioxid, denn ihr Treibhauspotenzial liegt um ein Vielfaches höher. Das Klinikum Wels-Grieskirchen hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, das Entweichen von Narkosegasen in die Atmosphäre systematisch zu reduzieren.

Fotocredit (c) adobe stock / sabelskaya

Karl Kronberger, Assistenzarzt am Institut für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen teilt mit, dass der Narkosegasverbrauch in den letzten zwei Jahren um 25 Prozent gesenkt werden konnte. Entscheidend war hier der Umstieg auf Niedrigflussnarkosen, aber auch eine gezielte Bewusstseinsbildung und technische Anpassungen. Einbußen bei der Patientensicherheit gab es dadurch nicht.

Zusätzlich werden Aktivkohlefilter eingesetzt, um Narkosegase in der Abluft zu binden, damit sie nicht in die Atmosphäre gelangen. Spezialisierte Betriebe können aus den verbrauchen Filtern die Wirkstoffe zurückgewinnen, die dann wieder im OP als Narkosegase eingesetzt werden können.

Im letzten Jahr konnte der Verbrauch von Narkosegas trotz steigender OP-Zahlen und längerer Narkosezeiten um 320 Flaschen reduziert werden.

 

Quelle

OÖNachrichten vom 27.06.2025