Auswirkungen der Fallpauschalen

Ein Zwischenbericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) attestiert dem Schweizer Spitalswesen seit Einführung des Fallpauschalensystems Anfang 2012 einen Rückgang der Aufenthaltsdauer in Spitälern.

Update: Zwischenbericht des BAG

Ein Zwischenbericht des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) attestiert dem Schweizer Spitalswesen seit Einführung des Fallpauschalensystems Anfang 2012 einen Rückgang der Aufenthaltsdauer in Spitälern bei gleichbleibender Qualität. Man betont, dass es nicht zu "blutigen Entlassungen" komme. Zusätzlich schaffe das Fallpauschalensystem eine größere Transparenz, die wiederum mittelfristig zur Eindämmung des Kostenwachstums im stationären Spitalswesen beitragen wird.

Eine endgültige Evaluierung soll Ende 2019 präsentiert werden, noch bis 2017 gilt eine Übergangsfrist.

Quellen:

BAG

news.ch

 

Befragung von Ärzten

Eine Studie des Instituts für Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte der Universität Zürich untersucht die Entwicklungen im Schweizer Spitalswesen seit der schweizweiten Einführung des einheitlichen Spitalfinanzierungssystems SwissDRG im Jahr 2012.

Eine Befragung von 382 Schweizer Ärztinnen und Ärzten zur Patientenversorgung und der Arbeit im Spital seit Einführung des Fallpauschalen Systems zeigt, dass zwar 90% die Patientenversorgung als gut oder sehr gut einschätzen, und 80% zufrieden mit Ihrem Job sind, doch gibt ebenso die Mehrheit der befragten Ärztinnen und Ärzte an, bei medizinischen Entscheidungen oft stärker von den finanziellen Interessen der Spitäler beeinflusst zu werden, als von den Bedürfnissen der Patienten.

Anreizbedingte Entwicklung wie beispielsweise frühe Entlassungen, Aufteilung von Behandlungen auf zwei Aufenthalte oder Bevorzugung von lukrativen Patienten sind nur einige Beispiele, die in der Studie genannt werden.

Zwanzig Prozent der Teilnehmer geben an, weniger Zeit für Patienten zu haben, gar ein Viertel beurteilt die Patientenorientierung in der Versorgung als schlechter.

Die Verantwortlichen weisen darauf hin, dass weitere Untersuchungen notwendig sein werden, um tatsächliche Ineffizienzen aufzudecken. Momentan seien die Fehlentwicklungen noch auf einem moderaten Niveau.

 

Weitere Informationen zum Gesundheitswesen in der Schweiz

 

Quelle

news.ch

swiss medical weekly

Universität Zürich