Im „Dialog Nationale Gesundheitspolitik" wurde die rasche Einführung des elektronischen Patientendossiers - im Zuge der Strategie „Gesundheit 2020" - zugesichert. Bund und Kantone sollen die notwendigen Grundlagen und Rahmenbedingungen bis Anfang 2017 schaffen – die Umsetzung erfolgt dann dezentral unter Berücksichtigung regionaler Bedürfnisse.
Stammgemeinschaften
Stammgemeinschaften, das sind Zusammenschlüsse von Ärzten, Apotheken, Spitälern oder etwa Pflegeheimen, sollen den elektronischen Datenaustausch sicherstellen. Die Daten sollen dezentral beim Behandler hinterlegt werden, und dort jederzeit abrufbar sein. Die Kontrolle über die Daten und Zugriffsrechte soll jedem einzelnen Patienten selbst unterliegen – sofern er überhaupt am ePatientendossier teilnehmen möchte.
Spitäler und Pflegeheime werden nach Ablauf einer Übergangsfrist zur Verwendung des ePatientendossiers verpflichtet sein, niedergelassenen Ärzten und anderen Gesundheitsfachpersonen im ambulanten Bereich soll die Benützung freigestellt werden.
Förderung
Der Bund will den Aufbau mit 30 Millionen Franken unterstützen – sofern Kantone sich in gleicher Höhe beteiligen. Umstellungskosten, beispielsweise bei den Praxisinformationssystemen werden nicht vom Bund abgedeckt. Leistungserbringer sollen durch Tarifanpassungen zur Teilnahme an den Stammgemeinschaften animiert werden.
EPD Gesetz
Das entsprechende Bundesgesetz (EPDG) wurde bereits 2013 im Bundesrat abgesegnet und kam im eidgenössischen Stände- und Nationalrat im Juni dieses Jahres zur Abstimmung. Dort wurde es mit deutlicher Mehrheit angenommen. Durch die vereinfachte Zugänglichkeit für medizinische Fachpersonen zu den medizinischen Patientendaten will man die Qualität verbessern und Behandlungen optimieren.
Datenschutz
In einigen Kantonen wird bereits länger an der Umsetzung eines elektronischen Patientendossiers gearbeitet. Am weitesten ist die Entwicklung in Genf, wo man bereits vor fünf Jahren mit dem Aufbau eines solchen Projekts gestartet hatte. Nachdem ein ähnliches Projekt im Kanton Wallis aus Datenschutzgründen auf Eis gelegt wurde, möchte man in dieser heiklen Frage nun in allen Kantonen ganz besondere Vorsicht walten lassen.
Weitere Informationen zum Gesundheitswesen in der Schweiz
Quellen
https://www.news.admin.ch/message/index.html?lang=de&msg-id=59578
http://www.e-health-suisse.ch/umsetzung/00135/00218/00256/index.html
http://www.bag.admin.ch/themen/gesundheitspolitik/10357/10360/index.html?lang=de
http://www.news.ch/Patientendossiers+kuenftig+elektronisch/680536/detail.htm


