Nur 57 gesunde Lebensjahre verbringen wir in Gesundheit. Um die Krankheitsprävention gezielt und wirksam zu verbessern, fehlen aber entsprechende Daten. Das soll sich nun ändern. In Wien sollen im Rahmen des Vienna Prevention Projects (ViPP) mittelfristig 20.000 Personen regelmäßig umfassend untersucht werden. Diese Menschen werden repräsentativ die Wiener Bevölkerung abbilden und in zwei Gruppen eingeteilt: die eine Gruppe nimmt an einem intensiven Früherkennungsprogramm teil, die andere Gruppe an einem Früherkennungsprogramm mit den Basisuntersuchungen. Modernste molekulare und klinische Medizin aus verschiedenen Fachrichtungen soll hier zum Einsatz kommen, um die Entstehung der unterschiedlichsten Erkrankungen auf individueller Ebene zu untersuchen und Zusammenhänge zu verstehen.
Additiv werden Daten zu Lebensstil, Arbeit und psychischer Gesundheit gesammelt und biologische Proben für die Biobank gesammelt. Damit sollen neue Methoden zur Risikoeinschätzung und Krankheitsvorhersage entwickelt werden. Integrierte Datenanalysen und KI sollen dafür zum Einsatz kommen.
Der Wiener Bürgermeister, Michael Ludwig, will die Stadt zu einem internationalen Zentrum moderner Vorsorgemedizin machen. Zu diesem Zweck sollen Präventionszentren nach den Prinzipien eines „One Stop Shops“ eingerichtet werden, die unkompliziert und niederschwellig umfassende medizinische und psychosoziale Vorsorge unter einem Dach anbieten. Alters- und Lebensstilbedingte Erkrankungen stellen unser Gesundheitssystem vor große Herausforderungen, daher ist es ein wichtiges Ziel die Gesundheit bis ins hohe Alter möglichst zu erhalten.
Die Vision von ViPP ist es, diese Präventionszentren in Wien – und später in ganz Österreich – zu etablieren und damit das Gesundheits-, Pflege,- und Sozialsystem nachhaltig zu entlasten und die gesunden Lebensjahre der Bevölkerung zu erhöhen. Personalisierte Präventionsstrategien und ein besseres Verständnis von Krankheitsverläufen sollen dies in Zukunft ermöglichen.
Quelle
APA - OTS vom 9.4.2025