In Großbritannien ist das Gesundheitssystem steuerfinanziert und somit ein staatliches System (National Health Service, NHS). Allen in GB wohnhaften Bürgern wird eine medizinische Grundversorgung garantiert. Im zentralistisch organisierten System ist das Gesundheitsministerium (Department of Health) die oberste Behörde. Dem NHS unterstehen nahezu alle Gesundheitsdienste. Über 90 Prozent der britischen Ärzte arbeiten im Rahmen des NHS, und 95 Prozent der Krankenhausbetten gehören zum nationalen Gesundheitsdienst. Etwa elf Prozent der Bevölkerung verfügen über eine immer populärer werdende private Zusatzversicherung. Das Motiv für den Abschluss einer solchen Zusatzversicherung ist in erster Linie der schnellere Zugang zur stationären Versorgung und somit geringere Wartezeiten auf Operationen.
Die Gesundheitsversorgung erfolgt auf drei Ebenen: die medizinische Primärversorgung erfolgt überwiegend durch den Hausarzt, Facharztbehandlungen sind als sekundäre Stufe im Versorgungssystem nur per Zuweisung möglich, und die Spitzenmedizin bildet den ebenfalls nicht frei zugänglichen tertiären Versorgungssektor. Direkten Zugang haben die Patienten also mit Ausnahme von Notfällen nur zur Primärversorgung.