Entlastungsmaßnahmen für Spitalsambulanzen geplant

Auch in Deutschland kämpft man – nicht erst seit Corona – mit überfüllten Spitalsambulanzen. Eine vom Bundesministerium eingesetzte Expertenkommission stellt nun Maßnahmen vor, in deren Zentrum im Wesentlichen zwei zentrale Reformvorschläge stehen. Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach unterstützt diese.

Ziel ist die Sicherstellung einer funktionierenden rund um die Uhr Notfall- und Akutversorgung, deren knappe Ressourcen möglichst effizient eingesetzt werden. Sowohl Unter- als auch Überversorgung soll vermieden werden. Hierfür sollen vorm allem zwei Hauptmaßnahmen gesetzt werden: zum einen ein Leitsystems für Notrufe und andererseits die Einrichtung sogenannter integrierter Notfallzentren in 420 Krankenhäusern.

Leitsystem für Notrufe

Menschen, die sich in einem medizinischen Notfall an die Notrufnummer 112 (Rettungsdienst) oder an den kassenärztlichen Notdienst unter 116117 wenden, sollen in Zukunft bei einer zentralen Leitstelle eine erste telefonische oder telemedizinische Einschätzung bekommen. Auf Grund dieser Ersteinschätzung sollen die Hilfesuchenden dann an die richtige Stelle kommen. Diese von Fachkräften betriebene Leistelle soll rund um die Uhr erreichbar sein und sowohl telemedizinische ärztliche Hilfe anbieten, als auch Termine vermitteln. Dadurch soll die neue Leitstelle für Hilfesuchende so attraktiv werden, dass sie künftig die erste Anlaufstelle in medizinischen Notfällen wird.

Integrierte Notfallzentren

Zusätzlich sollen in 420 deutschen Spitälern sogenannte integrierte Notfallzentren INZs eingerichtet werden. Das bedeutet, dass es dort sowohl eine Notaufnahme als auch eine Notfallpraxis geben wird, die über einen gemeinsamen „Tresen“ organisiert werden. An diesem „Tresen“ wird entschieden, ob der Patient in die Notaufnahme oder die Notfallpraxis kommt. So soll jeder Betroffene bei der richtigen Stelle behandelt werden. Für Kinder- und Jugendmedizin sollen eigene INZs aufgebaut werden.

Quelle

Spiegel