Strukturell könnte das Gremium bei einer bestehenden Forschungseinrichtung oder direkt beim Kanzleramt angesiedelt werden. Es soll sektorenübergreifend arbeiten, um Überschneidungen mit anderen Expertengremien zu vermeiden. Die Besetzung soll aus interdisziplinären Fachleuten bestehen, die je nach Thema um weitere Expertinnen und Experten ergänzt werden. Dabei soll insbesondere auf Gruppen geachtet werden, die sonst wenig berücksichtigt werden, wie Kinder oder Menschen mit Behinderungen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse sollen so verständlich aufbereitet und kontextbezogen vermittelt werden. Der Expertenrat betont, dass Wissenschaft und Politik unterschiedliche Arbeitsweisen haben: Während Politik schnelle, klare und umsetzbare Empfehlungen benötigt, basiert Wissenschaft auf Vielfalt, Vorläufigkeit und Evidenzkritik.
Zudem gebe es laut Expertenrat in bestehenden Gremien oft eine Vermischung von wissenschaftlicher Beratung, Interessenvertretung und Lobbyismus. Eine bessere Koordination vorhandener Strukturen und unabhängige und gut zugängliche Beratungseinrichtungen wären daher von Vorteil.
Quelle
Deutsches Ärzteblatt vom 10.03.2025