Deutscher Ärztemangel

Ähnlich wie in Österreich, oder wie zuletzt berichtet auch in Großbritannien, leidet auch Deutschland unter einem Mangel an Allgemeinmedizinern, zumindest in ländlichen Gebieten. Verschiedene Maßnahmenpakete werden geschnürt, die von finanziellen Anreizen in Form von Umsatzgarantien, oder Niederlassungsförderungen bis hin zum betreiben eigener Praxen reichen. Welchen Regionen derartige Pakete allerdings zugute kommen sollen, darüber herrscht Unstimmigkeit.

Die Definition einer unterversorgten Region ist nicht einheitlich geregelt. Zwar wird der ideale Versorgungszustand mit einem Verhältnis von 1671 Einwohner je Hausarzt klassifiziert, doch erlauben unterschiedliche Bevölkerungszusammensetzungen den Kassenärztlichen Vereinigungen einen erheblichen, nicht näher definierten Spielraum bei dieser Zahl. So reicht die tatsächliche Quote von 844 Einwohner je Hausarzt in Westerland bis hin zu 2918 Einwohner je Hausarzt in Munster.

Offizielle Unterversorgung

Offiziell werden in der Bundesrepublik Deutschland 11 Regionen als unterversorgt eingestuft. Das ist dann der Fall, wenn die tatsächliche Versorgung weniger als 75 Prozent der empfohlenen Versorgung entspricht. Und nur solchen Regionen kommen die angedachten Gelder zur Förderung der Allgemeinmedizin zugute. Dass diese Zahl eine klare Unterschätzung der tatsächlichen Situation darstellt, darüber sind sich Experten einig. Keine Berücksichtigung finden in diesen Definitionen außerdem bevorstehende Bevölkerungsentwicklungen. So wird eine anstehende Pensionierungswelle innerhalb der Ärzteschaft genau so wenig berücksichtigt wie die potentielle Problematik die durch die Alterung der Bevölkerung droht.

 

Nähere Infos zu Deutschland

 

Quelle

spiegel.de: Landärzte

spiegel.de: Präventionsgesetz