Gesundheitswesen und Gesundheitspolitik
93 Prozent der Ärzte bezeichnen dabei das Gesundheitssystem als gut oder sehr gut. Unter den befragten Bürgern geben 82 Prozent an, das Gesundheitssystem sei sehr gut oder gut. Die Investitionsbemühungen der deutschen Gesundheitspolitik scheinen sich tatsächlich auf die Stimmung der Bevölkerung auszuwirken. Etwa 40 Milliarden Euro sollen bis 2020 zusätzlich ins Gesundheitssystem fließen. So begründen zumindest die Autoren der Studie die Trendumkehr, dass mit 40 Prozent erstmals mehr Bürger angeben, einen guten Eindruck von der Gesundheitspolitik zu haben, als einen Schlechten (29 Prozent). Im Jahr 2012 zeigte sich dieses Bild mit 26 Prozent und 42 Prozent noch umgekehrt. Unter den befragten Ärzten fällt das Zeugnis für die Gesundheitspolitik deutlich schlechter aus. 62 Prozent fällen kein positives Urteil über die Gesundheitspolitik.
Terminvergabestellen
Eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Urteil der Bevölkerung und der Ärzteschaft zeigt sich hinsichtlich der neu eingerichteten Terminvergabestellen. Während 58 Prozent der Bevölkerung diese Reformmaßnahme befürworten, wird sie von 81 Prozent der niedergelassenen Ärzte abgelehnt.
Zunehmender Kostendruck
Als große Herausforderung für die Zukunft wird der steigende Kostendruck im Gesundheitswesen angesehen. 40 Prozent der befragten Bürger geben an, dass ihnen bei einem Arztbesuch aus Kostengründen schon einmal eine Behandlung oder ein Medikament vorenthalten wurde. Die Hälfte der Befragten gibt an, schon einmal eine Leistungen beim Arzt selbst bezahlt zu haben. Auch beinahe jeder zweite Arzt musste schon einmal aus Kostengründen auf eine Behandlung verzichten. Immerhin 35% haben aufgrund der Kosten sogar schon mehrmals eine Behandlung verschoben.
Die Bevölkerung erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und zunehmend Leistungen aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Die Mehrheit der Ärzte befürchtet dass das heutige Versorgungsniveau auf mittlerer Sicht nicht gehalten werden kann.


