Immer mehr Patienten
Die Patientenzahlen in den A&E Zentren sind stark im Steigen begriffen. Zu einem großen Teil liegt das auch daran, dass immer mehr Menschen in die Ambulanzen kommen, die eigentlich bei ihrem Hausarzt besser aufgehoben wären. Zahlen des NHS zeigen, dass 2015 ganze 16 Prozent der Patienten mit nur einem Ratschlag wieder nach Hause geschickt wurden – vier Prozent mehr als noch zwei Jahre zuvor. Der NHS konnte schon seit Jahren selbstgesteckte Ziele bei den Wartezeiten nicht erreichen (mehr dazu hier) und letzten Winter eskalierte die Situation völlig.
Leichte Fälle zum GP
Um den steigenden Patientenzahlen in den Notfallambulanzen entgegenzuwirken, wurde im März 2017 ein 100 Millionen Pfund schweres Maßnahmenpaket geschnürt. Das soll den Spitälern eine Triage der Patienten ermöglichen: Leichte Fälle können dann direkt an die dem Krankenhaus vorgelagerte, allgemeinmedizinische Praxis weiterverwiesen werden. Das soll das hoch spezialisierte Krankenhauspersonal entlasten und für echte Notfälle freihalten.
Die Studie
Eine Studie der University of Liverpool stellte fest, dass der Einsatz von Hausärzten in Notfallambulanzen zwar zu einer Reduktion der Wartezeiten führt, jedoch auch vermehrt Antibiotika verschrieben werden. Die halbjährige Studie in einer der bestbesuchten pädiatrischen Notfallambulanzen Europas – im Alder Hey Children's Hospital in Liverpool – zeigte, dass ein Fünftel der Patienten auch beim Hausarzt versorgt werden hätten können. Allerdings wurden dort bei 26 Prozent der Kinder Antibiotika verschrieben, während nur 20 Prozent der Notfallärzte Antibiotika einsetzten. Das zeigt Vorteile der Vorgangsweise, aber auch neue Herausforderungen.
Weitere Informationen zum Gesundheitswesen in Großbritannien


