Der Sollwert für die Behandlung von Patienten in den Unfall- und Notfalleinheiten des NHS besagt, dass 95 Prozent der Patienten innerhalb von vier oder weniger Stunden behandelt werden müssen. In den vergangenen drei Monaten wurde diese quartalsweise ermittelte Untergrenze so weit unterschritten, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Bereits im letzten Quartal des Jahres 2014 wurde der Wert mit 92,6 Prozent schon unterschritten, im ersten Quartal 2015 sank er nun auf 91,8 Prozent.
Im NHS wird die längere Wartezeit mit steigenden Patientenzahlen gerechtfertigt. "In Anbetracht eines Anstieges der Patientenzahlen um vier Prozent im vergangenen Jahr ist es beeindruckend, dass dank des unermüdlichen Einsatzes der Angestellten des NHS nach wie vor 9 von 10 Patienten innerhalb von vier Stunden behandelt werden können.", argumentiert etwa Dr. Barbara Hakin, nationale Direktorin des NHS England.
Wahlkampf
Die im Mai bevorstehenden Wahlen in Großbritannien veranlassen die politischen Fraktionen aller Richtungen, derartige Nachrichten aufzugreifen und für ihre Zwecke zu verwenden. Während man von Seiten der Labour Party nicht müde wird zu betonen, dass einzig und allein die derzeitige Regentschaft der Conservative Party, und somit von David Cameron Schuld an der schlechten Situation des Gesundheitswesens sei, lautet die Antwort von Seiten der Konservativen, dass die heute erbrachten Leistungen sowohl qualitativ als auch quantitativ weit über jenen lägen, die im Jahr 2009 erbracht wurden.
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