Operationen werden abgesagt

In Spitälern in Großbritannien werden derzeit so viele geplante Operationen abgesagt, wie seit 10 Jahren nicht.

Nachdem vor kurzem bekannt wurde, dass im englischen Gesundheitswesen die Wartezeiten in Notfallambulanzen derzeit so lange wie seit 10 Jahren nicht mehr sind, kommt nun ein neuer Negativ-Rekord ans Licht. In Spitälern in Großbritannien werden derzeit so viele geplante Operationen abgesagt, wie seit 10 Jahren nicht. Damit wird erneut aufgezeigt, unter welchem Druck der National Health Service (NHS) steht.

Im ersten Quartal wurden in England insgesammt 20.464 Elektivoperationen in letzter Minute abgesagt, ohne dass ein medizinischer Grund dafür bestanden hätte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von beinahe 15 Prozent.

Zwar ist vorgesehen, abgesagte Operationen innerhalb von 28 Tagen nachzuholen, doch fällt es auch zunehmend schwer, diese Richtlinie einzuhalten. Für die Patienten bedeutet jede Verschiebung zusätzlichen Stress und Ängste.

Stellungnahmen

Dr. Mark Porter, Vorstand der British Medical Association, der Interessensvertretung der Ärzte, spricht davon, dass es mittlerweile zu tatsächlichen Rationierungen in der Gesundheitsversorgung komme. Es sei mittlerweile notwendig zu entscheiden, wer sofort behandelt wird, und wessen Behandlung aufgeschoben wird. "Bei jeder abgesagten Operation bleibt ein verängstigter Patient zurück, der auf seine Behanldung länger warten muss. Manchen wiederfährt dieses Schicksal sogar mehrmals.", schildert Porter.

Im NHS verweist man auf die große Zahl erfolgreich durchgeführter Operationen und versichert, dass in Anbetracht der konstant hohen Nachfrage nach Gesundheitsleistungen nur ein kleiner Prozentsatz an Operationen tatsächlich abgesagt werden muss.

Weitere Informationen zum Gesundheitssystem in Großbritannien

 

Quelle

the guardian