Wenig Zusammenarbeit
Die Liechtensteiner Patientenorganisation LIPO sieht sich nahe am Patienten und könne somit bei Gesetzesänderungen oder Umstrukturierungen im Gesundheitssystem den Standpunkt der Patienten, bzw. der Krankenversicherten, vertreten und deren Anliegen in die Diskussion mit einbringen. Das sei die regulatorische Arbeit der LIPO. Leider werde eine Zusammenarbeit in Liechtenstein viel zu wenig in Anspruch genommen, nicht nur mit der LIPO, sondern auch mit anderen Akteuren. Misstrauen und Verteilungskämpfe würden einen konstruktiven Austausch überschatten und verhindern, dass sich wichtige Kräfte nicht mehr gemeinsam an einen Tisch setzen.
Gemeinsames Forum fehlt
Ein gemeinsames Forum für den Austausch soll diese Probleme lösen. Das gab es in der Vergangenheit bereits, es scheiterte aber bislang immer wieder an einer nicht angemessenen Repräsentation der Vertreter des Gesundheitswesens und einem unklaren Fokus. Marxer ist davon überzeugt, dass ein respektvoller Austausch zwischen den vier Säulen des Gesundheitssystems (Leistungserbringer, Versicherer, Staat und Patienten) zu einer positiven Entwicklung beitragen würde. Denn Ideen und Einsatzbereitschaft wären seiner Meinung nach genug vorhanden.
Reformbedarf hoch
Wichtig sei eine konstruktive Zusammenarbeit aller Kräfte, vor allem vor dem Hintergrund der anstehenden Probleme, die einen hohen Reformbedarf mit sich bringen. Eine große Herausforderung für die Zukunft stellt die Sicherstellung der Finanzierbarkeit dar. Und auch elektronische Patientendossiers und „Big Data" werden ein Thema werden, zu deren Bearbeitung man sich in einem gemeinsamen Forum – etwa einer Gesundheitskommission – vertieft über Wünsche, Möglichkeiten und Ziele unterhalten könnte. Es reicht nicht mehr aus, dass der jeweils amtierende Gesundheitsminister korrigierend eingreift. „Wir sollten mit Mut vorwärtsschreiten", so Marxer.
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