Brustkrebs Medikament zu teuer

Ein Beratungskomitee der Niederländischen Regierung empfiehlt erstmals, ein Medikament zur Behandlung einer aggressiven Form von Brustkrebs aus der Grundversicherung (basic health insurance package) auszunehmen. Es sei zu teuer.

Konkret handelt es um das Medikament „Pertuzumab". Um Kosteneffektiv zu sein, müsste der Preis dafür halbiert werden, wird das Beratungskomitee zitiert. Es ist somit das erste Mal, dass vom Beratungskomitee eine explizite Preisgrenze für ein Medikament festgelegt wird. Bisher beschränkte man sich auf Hinweise, dass Medikamente in Anbetracht ihrer Wirkung sehr teuer wären.

Kosten

Derzeit werden in den Niederlanden etwa 250 Patientinnen mit Pertuzumab behandelt, bis 2017 würde sich die Zahl potentieller Patienten allerdings verdoppeln. Die Kosten für das Medikament allein werden mit etwa 50.000 Euro pro Patientin pro Jahr angegeben – damit könne die Lebenserwartung um durchschnittlich 16 Monate verlängert werden. Betrachtet man allerdings die gesamten Behandlungskosten, so käme man auf etwa 150.000 Euro pro Jahr.

Empfehlung

Für Medikamente, die die Lebensqualität über einen ähnlichen Zeitraum aufrechterhalten gibt es in den Niederlanden eine (informelle) Obergrenze von etwa 80.000 Euro pro Jahr. Berichten zufolge werde das Medikament aber trotzdem Teil der Grundversicherung bleiben – da die Kosteneffektivität trotz Spardruck im Gesundheitswesen noch kein Ausschlussgrund in der politischen Entscheidung über die Aufnahme von Medikamenten in die Versicherungsleistung darstellt.

 

Weitere Informationen zum Gesundheitswesen in den Niederlanden

 

Quelle

dutchnews.nl