Ausgaben für Primärversorgung wachsen stärker
In den Niederlanden wird angestrebt, dass alte Menschen möglichst lange zuhause leben können. Im Übereinkommen über die hausärztliche Versorgung und die multidisziplinäre Pflege, die von Gesundheitsministerium, Primärversorgungsanbietern, Patienten und Krankenversicherungen getroffen wurde, wird festgehalten, dass die Kosten für die hausärztliche Versorgung 2018 um ca. 2,5 Prozent über der Inflationsrate wachsen werden. Diese, über der generellen Teuerung festgesetzten Mehrkosten sollen vor allem für mehr Zeit für alte und gebrechliche Patienten verwendet werden. Aber auch im Bereich der Visiten und der Pflegekoordination sollen mehr Leistungen erbracht werden. Zudem soll es in diesen Bereichen Qualitätsverbesserungen geben und es wird auf eine effektive und effiziente Medikamentenverschreibung gepocht. Neben der prozentuellen Ausgabensteigerung im Primärversorgungsbereich wurden außerdem 75 Millionen Euro für die Promotion der Leistungsverschiebung budgetiert.
Mehr Zeit, mehr Qualität
Im Zuge der Leistungsverlagerung ließ sich bereits ein höhere Aufwand bei den Hausärzten verzeichnen: Im Vergleich zu 2013 gab es 2016 zwar nicht mehr Konsultationen durch ältere Personen, sie dauerten jedoch länger. Im Schnitt benötigten Hausärzte im Monat 2,5 Stunden mehr Zeit für diese Personengruppe (direkter Patientenkontakt bei Konsultationen und Palliativpflege). Die Hausärzte berichten, dass sie diese zusätzliche Zeit für die Organisation der Pflege aufwenden, denn es ist eine erweiterte Kooperation mit z.B. Gemeinden und Krankenschwestern erforderlich. Die Hausärzte halten überdies positiv fest, dass ihnen die neuen Regelungen in der Langzeitpflege eine bessere Versorgung älterer Menschen ermöglichen.
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