Behandeln aus Gewohnheit
Viele Behandlungen werden deshalb vorgenommen, weil es so gelernt wurde oder weil Kollegen es auch so machen, sagt der Leiter der Untersuchung Tijn Kool. Dabei ist nicht immer bewiesen, ob das jeweilige Handeln eigentlich besser ist als Nichtstun. Zum Beispiel werden bei Magenproblemen routinemäßig Endoskopien vorgenommen, obwohl diese Untersuchung eigentlich nur für Personen über 60 Jahre zielführend ist. Ernst Kuipers, Krankenhausleiter und Erasmus-Lehrender schätzt, dass in etwa ein Drittel dieser Untersuchungen keinen Sinn machen. Würden diese Endoskopien nicht mehr durchgeführt werden, könnten 20 Millionen Euro eingespart werden, viele Patienten müssten diese unangenehme Prozedur nicht mehr auf sich nehmen und die Ärzte wären in dieser Zeit frei für andere Dinge.
Maßnahme zur Kostendämpfung
Mit Blick auf die wachsenden Gesundheitsausgaben wurden vor drei Jahren die acht niederländischen Lehrkrankenhäuser von Gesundheitsministerin Edith Schippers damit beauftragt, nach Wegen zu suchen, um die Gesundheitsversorgung weiterhin leistbar zu gestalten. In den nächsten Monaten werden Ärzte die Auswirkungen untersuchen, wenn acht verschiedene Prozeduren und Behandlungsmethoden weniger oft ihre Anwendung finden. Zum Beispiel soll herausgefunden werden, ob man Katheter früher entfernen kann, denn diese sind eine häufige Quelle für Infektionen.
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