ELGA: e-Medikation im Probebetrieb

Am 25. Mai startete im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark der Probebetrieb der neuen ELGA-Funktion „e-Medikation“.

e-Medikation

Bei der Funktion „e-Medikation" werden verschriebene Medikamente vom Arzt sowie die abgebende Apotheke in der elektronischen Gesundheitsakte eingetragen. Wenn gewünscht, kann der Apotheker auch nicht-rezeptpflichtige Medikamente in die Datenbank eintragen – dies erfordert jedoch ein Einlesen der E-Card. Die Daten stehen dann sowohl den Patienten als auch den behandelnden Ärzten, Krankenhäusern und Apothekern nach Stecken der E-Card zur Verfügung. Nach einem Jahr werden die Daten automatisch gelöscht. Auch eine manuelle komplette Löschung der gesamten e-Medikationsliste, oder ein situatives Opt-out für einzelne Rezepte ist auf Wunsch des Patienten möglich. Zumindest vorerst wird das Medikamentenrezept in Papierform bestehen bleiben – eine Ablösung durch ein elektronisches Rezept in ELGA ist in Zukunft aber durchaus denkbar

Vor allem chronisch kranke Patienten könnten davon profitieren. Unerwünschte Wechselwirkungen und Doppelverschreibungen sollen somit vom Arzt oder vom Apotheker dezentral verhindert werden – die Idee einer im Vorfeld angestrebten, zentralen Prüfung auf Wechselwirkungen wurde wieder verworfen.

ELGA schreitet voran

Nachdem im Mai mit dem Wiener AKH das größte Krankenhaus Österreichs in den ELGA Betrieb gestartet ist, sollen Ende Juni auch die Unfallkrankenhäuser und Rehabilitationszentren angebunden werden. Ab Juli sollen schrittweise Kärntner Spitäler an ELGA teilnehmen, im Herbst kommen die Wiener Ordensspitäler hinzu. Der technische Betrieb läuft laut Auskunft der ELGA Geschäftsführung bisher ohne Probleme. Bisher haben sich rund eine Viertel Million Patienten von ELGA abgemeldet.

Bedenken

Viele Seiten bleiben nach wie vor skeptisch. Zwar laufe der Probebetrieb derzeit ohne Probleme, ein tatsächliches Urteil könne aber erst frühestens in einigen Monaten gefällt werden. Erst wenn das System mit genügend Daten gespeist wurde, wird sich die wahre Benutzerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit unter Beweis stellen. Dann werde sich zeigen, wie groß der Zeitaufwand ist, und ob er in vertretbarer Relation zu den verfügbaren Informationen steht, meinen die Ärztevertreter.

 

Weitere Informationen zum Gesundheitswesen in Österreich

 

Quellen

APA: ELGA Ausbau schreitet voran

Salzburger Nachrichten: E-Medikation startet Probebetrieb

News: E-Medikation: Fragen und Antworten

ORF: Bedenken gegen ELGA vor AKH Start

ORF: ELGA startet am Wiener AKH

der Standard: E-Medikaiton startet Betrieb