„Das Wissen der Menschen über gesundheitsbezogene Themen wirkt sich auf das Gesundheitsverhalten, die Teilnahme an Präventionsmaßnahmen und das Management bei chronischen Erkrankungen aus. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit und die Zahl der stationären Aufnahmen knüpfen daran an.", sagt Alexander Biach, der Verbandsvorsitzende des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger. Somit haben mangelnde Gesundheitskenntnisse auch Auswirkungen auf die Kosten im Gesundheitswesen: „Die Menschen steuern die falschen und die teuersten Anlaufstellen in der Gesundheitsversorgung an.", so Biach weiter. Das ist auch ein Grund für z.B. überlaufene Spitalsambulanzen. Die neu entwickelten Tools sollen dabei helfen, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu verbessern.
Die Tools
Die Faktenbox (unter www.hauptverband.at/faktenbox) hilft den Menschen eine fundierte Entscheidung in Gesundheitsfragen treffen zu können: etwa zum Thema Impfen, Früherkennung oder Nahrungsergänzungsmittel. Die Zusammenstellung vertrauenswürdiger Informationen in verständlicher Sprache soll dabei helfen Mythen und Halbwissen zu beseitigen. Bisher gibt es factsheets zu acht Themen.
Die App "Medbusters" stellt ebenfalls vertrauenswürdige Gesundheitsinformation zur Verfügung, jedoch für die mobile Anwendung am Handy. Die Inhalte werden von Medizinjournalisten erstellt. Anwender können selber Themen einbringen und so den Inhalt mitgestalten. Die App kann kostenfrei unter www.medbusters.at für Android und iOS heruntergeladen werden.
Evidenzbasierte Information
Bei der Erstellung der notwendigen evidenzbasierten Gesundheitsinformationen für die Faktenbox waren Experten der Donau-Universität Krems und des deutschen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) beteiligt. Für die Erstellung der Gesundheitsseite der Donau-Universität Krems (www.medizin-transparent.at) habe man im Vorfeld 990 Gesundheitsartikel analysiert. Das Ergebnis: 59 Prozent waren stark über- oder untertrieben. Und auch Infobroschüren haben bei der Untersuchung schlecht abgeschnitten: Nur 14 Prozent erfüllten mehr als die Hälfte der Qualitätskriterien für Gesundheitsinformationen. „Für die Zusammenstellung evidenzbasierter Gesundheitsinformationen bedarf es einer sorgfältigen Recherche und Auswahl der Quellen, der Darstellung von Vor- und Nachteilungen z.B. verschiedener Behandlungen, fairer und verständlicher Beschreibungen und der Unterlassung offener oder versteckter Vorschriften.", betont Klaus Koch vom IQWiG.
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