Online Apotheken

In Österreich dürfen seit dem 25. Juni 2015 rezeptfreie Medikamente über das Internet verkauft und versandt werden.

In Österreich dürfen seit 25. Juni 2015 rezeptfreie Medikamente über das Internet verkauft und versandt werden. Die Liberalisierung des Marktes wurde von der Europäischen Union schon vor Jahren festgelegt - bereits im Jahr 2003 sprach der Europäische Gerichtshof in einem Urteil davon, dass der Versandhandel mit rezeptfreien Arzneimitteln zulässig sei - und wird nun mit einiger Verspätung auch in Österreich umgesetzt. Bisher war das nur über den Umweg durch ausländische Anbieter mit Firmensitz in einem anderen EU-Land möglich – ein Angebot das schon 30 Prozent der Österreicher nutzten.

Voraussetzungen

Grund für die Verzögerung sind Befürchtungen vor dem Handel mit Fälschungen sowie vor mangelnder Beratung. Ein EU-weites Logo  soll Sicherheit garantieren. Zusätzlich wurden einige Bedingungen an den Arzneimittelversand geknüpft. So ist es erforderlich, dass sich Apotheken für die Zulassung zum Onlinehandel registrieren. Darüber hinaus wurden spezielle Regeln für die Zustellung vereinbart.

Anbieter

Von etwa 1300 österreichischen Apotheken haben sich bisher 8 registriert. Nur einige dieser registrierten Online-Apotheken bieten ihr Angebot auch schon ab dem heutigen Tag an. Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen rechnet damit, dass diese Zahl längerfristig auf etwa 50 ansteigt, nachdem Umfragen zufolge ursprünglich 65 österreichische Apotheken Interesse am Online-Versand gezeigt hatten

Drogerien und Supermärkte dürfen in Österreich, im Gegensatz zu Ländern wie Ungarn oder Kroatien, auch weiterhin keine rezeptfreien Medikamente verkaufen. Drogeriemärkte arbeiten hierzulande aber schon bisher mit ausländischen Versandanbietern zusammen.

Versandapotheken in Österreich

Preiswettbewerb

Österreichische Apotheker fürchten sinkende Preise durch die Marktliberalisierung. Vor allem der Preiswettbewerb mit der Konkurrenz aus Tschechien und der Slowakei, wo dank billigerer Lohnnebenkosten und niedrigerer Gebühren niedrigere Preise angeboten werden können beunruhigt die heimischen Anbieter.

Marktanteile

In der Schweiz liegt der Marktanteil des Online Arzneimittelvertriebs mittlerweile bei etwa 2 Prozent, in Deutschland, wo der Versandhandel seit 2004 möglich ist und auch rezeptpflichtige Medikamente über das Internet vertrieben werden dürfen, liegt der Marktanteil des Online-Vertriebs bei rund 10 Prozent.

 

Weitere Informationen zum Österreichischen Gesundheitssystem

 

Quellen

der Standard

OÖ Nachrichten

Salzburger Nachrichten

die Presse

Handelszeitung

Drogeriemärkte arbeiten mit ausländischen Versandanbietern zusammen