Lange Wartezeiten waren üblich
Zuvor belief sich die Wartezeit auf eine CT- oder MRT-Untersuchung in Österreich auf durchschnittlich drei bis neun Wochen, so der Verein für Konsumenteninformation in Österreich 2016. Dabei ließ sich laut Patientenanwalt Gerald Bachinger ein klares Ost-West-Gefälle erkennen: während Wartezeiten in Vorarlberg, Tirol und Salzburg kaum ein Problem darstellten, waren diese in Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und dem Burgenland teils beträchtlich.
Das konnte beträchtliche Folgen für die Versicherten mit sich bringen, denn abseits von gesundheitlichen Auswirkungen und eventuell bestehender Schmerzen, mussten Manche auch mit beruflichen Konsequenzen rechnen: mehrere Wochen Krankenstand können zum Problem werden. Das Resultat: immer wieder ließen sich Patienten privat behandeln, um einen früheren Termin zu bekommen – eine nicht sehr sozialverträgliche Lösung.
Politischer Druck brachte Einigung
Im Regierungsprogramm von SPÖ und ÖVP wurde Druck gemacht: sollte es bis Ende März 2017 zu keiner Einigung zwischen Sozialversicherung und der Wirtschaftskammer zur Lösung des Problems kommen, sollten gesetzliche Maßnahmen getroffen werden. Ende März fiel dann die sogenannte Honorardeckelung. Eine Regelung, die bei Überschreitung einer bestimmten Zahl von Untersuchungen einen Mengenrabatt für die Sozialversicherung zur Folge hat. Im Gegenzug erklärte sich die Wirtschaftskammer bereit, dass CT-Leistungen künftig innerhalb von maximal 10 Arbeitstagen und MRT-Untersuchungen binnen maximal 20 Arbeitstagen stattfinden werden. Dafür haben die Anbieter zusätzliches Personal eingestellt und Öffnungszeiten erweitert.
Deutliche Verbesserungen
Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner teilte diese Woche mit, dass 80 Prozent der Institute in Wien und Niederösterreich die vereinbarten Vorgaben bereits erfüllt haben. Sie zeigte sich außerdem zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres alle Institute die Vorgaben einhalten können. 2018 wird dazu eine Evaluierung erfolgen. Außerdem wurde zusätzliche Transparenz geschaffen, da bereits 90 Prozent der Einrichtungen online ihre durchschnittlichen Wartezeiten angeben.
Natürlich kostet die Maßnahme der Sozialversicherung zusätzliches Geld. Wieviel es ausmachen wird, kann allerdings erst Ende des Jahres beziffert werden.
Mehr Informationen zum Gesundheitswesen in Österreich


