Betagte Kranke sind Intensivnutzer
Im Rahmen der Konferenz Gesundheit2020 im Jänner 2015 wurde das Projekt „koordinierte Versorgung„ gestartet. Zehn Prozent der Bevölkerung gehören zu den Intensivnutzern des Gesundheitssystems und verursachen daher auch die höchsten Kosten. Im Vorfeld wurde analysiert, welche Typen von Patienten zu den Intensivnutzern gehören. Als erste und wichtigste Personengruppe wurden betagte, mehrfachkranke Menschen identifiziert. Denn die Bevölkerung wird immer älter und bessere Behandlungsmethoden führen zu längeren Überlebenszeiten von Schwerkranken. Das Gesundheitswesen muss sich den neuen Bedürfnissen der Menschen anpassen.
Durch Reibungen an den Schnittstellen zwischen Dienstleistern im Gesundheitssystem und der Pflege zuhause kommt es zu Qualitätsverlusten und Mehrkosten. Zur Verbesserung der koordinierten Versorgung sollen bestehende Maßnahmen gestärkt und Rahmenbedingungen optimiert werden. Dazu gehören die Palliative Care, die Demenzstrategie oder die Strategie zur Prävention nicht übertragbarer Krankheiten. Rahmenbedingungen sollen vor allem in den Bereichen Finanzierung, Bildung und elektronisches Patientendossier überprüft und nötigenfalls überarbeitet werden. Zum Beispiel sollen Finanzierungslücken identifiziert werden.
Maßnahmen
Im Dezember 2017 präsentierte das BAG die bereits umgesetzten Maßnahmen für die erste Patientengruppe. Darunter befindet sich eine Broschüre, die mit Hilfe von typischen Fallbeispielen geriatrisches Grundwissen vermittelt und die berufsgruppen- und sektorenübergreifende Zusammenarbeit darstellt. Außerdem wurden die Erfolgskriterien von Good-Practice-Modellen in der geriatrischen Versorgung untersucht, um sie auf ähnliche Modelle in anderen Regionen und Institutionen übertragen zu können. Des Weiteren wurde ein Workshop abgehalten, dessen Ziel die Verbesserung der Spitalsentlassungsplanung war, um die Betreuungskette zwischen Akutsomatik und Nachsorge zu einer Nahtstelle zu machen.
Zweite Gruppe
Die nächste Gruppe, um die man sich im Rahmen der koordinierten Versorgung kümmern will, sind Menschen mit psychisch-somatischer Komorbidität. Hier wird insbesondere die Schnittstelle zwischen Akutsomatik und psychiatrischer Behandlung in den Fokus genommen.
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